Erster Grand Prix und Grand Prix Special nach langer Pause in Doha

Im April 2020 bestritten Tatiana und Diavolessa ihr letztes Turnier. Es war der Iduna Cup in Dortmund. Der Grand Prix fand noch statt, aber bereits der vorgesehene Grand Prix Special wurde abgesagt. Seitdem wird Dia im Heimatstall trainiert und bei Laune gehalten. Wie wird sich die Stute nach dieser fast ein Jahr dauernden Zwangspause im Viereck zeigen? In Doha sollte diese Frage beantwortet werden.


Doha28Fantastisches Stadion mitten in der Wüste

Nach vier Tagen Eingewöhnung stand am Freitag, dem 26.02., der Grand Prix auf dem Programm. Für Tatiana und Dia begann er überraschend. Einreiten in Galopp und Grußaufstellung klappten tadellos. Dann aber hatte Dia wohl vergessen, dass es mit dem Trab weiterging. Sie verhielt sich auf dem Punkt, reagierte dann auf die Hilfen, indem sie angaloppierte. Schneller Wechsel zum Trab ging nicht, also durchparieren und neu antraben. Damit war eine erste Antwort auf die lange Pause gegeben. Dia hatte wohl einiges vergessen und entsprechend unsicher agierte sie im Verlauf der Prüfung. Allerdings zeigte sie auch gleich zwei Highlights. Die Trabtraversalen gelangen besser als je. Überhaupt wurde der Trab bedeutender, stolzer, kraftvoller angelegt als in den letzten Jahren. Hier zeigten sich deutlich Fortschritte durch das Training in der Turnierpause. Auch der Galopp hat gewonnen. Überzeugend in den Wechseldiagonalen und den Zickzacktraversalen wurde toller Galopp geboten. Diese Highlights führten zu hohen Punktzahlen. Insgesamt wurde es 67,87 Prozent. Zum Fehler nach der Grußaufstellung kam noch ein weiterer in der Passage auf der Schlusslinie. Und eine Reihe von nervösen Aufmerksamkeitsstörungen kosteten im Detail immer wieder Punkte. Fazit: Die Grundqualität im Galopp und Trab konnte deutlich verbessert gezeigt werden. Hier hat sich das Training in der Pause ausgezahlt. Im Viereck ist Dia aber noch nicht wieder ganz zu Hause. Sie guckt und hat noch nicht die alte Gelassenheit. Das braucht Erfahrung.


Doha27Die Anlage war hervorragend ausgestattet. Komfortable Waschplätze waren nur ein Beispiel. Selbst die Stallzelte wurden gekühlt. Dabei waren die Temperaturen eher moderat bei etwa 25 Grad.

Am Samstag ging es dann in den Grand Prix Special. Hier gelang nun eine Vorstellung ohne dicke Fehler. Dia hatte sich schon eingewöhnt. Mit 68,57 Prozent wurde es der dritte Platz in der Prüfung. Die Richter waren sich nicht so ganz einig. Interessant war wieder einmal die Beurteilung des starken Schritts von einer 6,5 bis zur 8. Wir waren mit der Tour sehr zufrieden. Dia konnte ihre verbesserte Grundqualität auf den Hallenboden bringen. An den Feinheiten muss gearbeitet werden, die Übergänge sollen routinierter kommen, die Konzentration auf die Hilfen geschärft werden.


Doha24Mit dem dritten Platz im Special war die Woche in Katar sehr erfolgreich

Am Sonntag ging es dann wieder in den Flieger. Doha war ein beeindruckendes Turnier. Mit viel Aufwand, Arbeitseinsatz und freundlichem Charme wurde eins der besten Turniere weltweit etabliert. Es war eine Freude, dabei gewesen zu sein.